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Die wichtigsten KPIs in der Produktion
Ausgewählte Kennzahlen und KPIs sind Schlüsselindikatoren für die Erfolge eines Unternehmens. Durch sie lassen sich Produktionsprozesse und Strategien gemäß des PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act) optimieren sowie erforderliche Grundlagen für erfolgreiches Produktionscontrolling schaffen - Controlling mit aktuellen Daten und Informationen.
Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der wichtigsten KPIs in der Produktion:
- Gesamtanlageneffektivität (OEE)
- Unfertige Erzeugnisse oder Ware in Arbeit (WIP)
- On-time-in-full (OTIF)
- Lagerumschlagsfhäufigkeit
- Prozessqualität First Pass Yield (FPY)
Gesamtanlageneffektivität (OEE)
Die OEE (Overall Equipment Effectiveness) ist eine der wichtigsten Kennzahlen für die Performance und Produktivität einer Produktionsanlage oder Montagelinie. Dabei vereint der Key Performance Indicator drei wichtige Größen des Produktionscontrollings: Die Verfügbarkeit, die Leistung und die Qualität.
Die Verfügbarkeit beschreibt die tatsächliche Arbeitszeit der Anlage im Verhältnis zur geplanten Arbeitszeit. Die Leistung ergibt sich aus der tatsächlichen Anzahl produzierter Teile im Verhältnis zur geplanten Anzahl. Die Qualität wird durch die Anzahl guter Teile im Verhältnis zur Gesamtanzahl aller produzierten Teile erfasst.
BEISPIEL
Soll
Verfügbarkeit = 8 Stunden
Leistung = 50 Teile pro Stunde
Qualität = 400 gute Teile
Ist
0,5 h Störung; 0,5 h Rüstzeit, 10 Stück Ausschuss (bei 8 Stunden mit je 50 Teilen pro Stunde)
Berechnung des OEE (OEE = Verfügbarkeit x Performance x Qualität)
Verfügbarkeit = (7 h / 8 h) x 100 = 87,50 %
Leistung = (350 Teile / 400 Teile) x 100 = 87,50 %
Qualität = (340 Teile / 350 Teile) x 100 = 97,14 %
Durch die Multiplikation aller Faktoren ergibt sich die OEE-Kennzahl, die der wertschöpfenden Zeit einer Anlage entspricht.
OEE = 87,50 % x 87,05 % x 97,14% = 74,37 %
Unfertige Erzeugnisse oder Waren in Arbeit (WIP)
Die Kennzahl der unfertigen Erzeugnisse beschreibt den Warenwert der Waren in der Produktion, die nicht zu den (verkaufs-)fertigen Erzeugnissen eines Unternehmens gehören. Unfertige Erzeugnisse befinden sich meist in der Produktion zur Weiterverarbeitung oder Veredelung. Regulierte Bestände und fein abgestimmte Mengen zur Zwischenlagerung helfen Ihnen dabei Ihre Ressourcen und Kosten zu regulieren. Diese Optimierung strategisch zu planen, zu optimieren und operativ einzuleiten ist ebenfalls die Aufgabe des Produktionscontrollings bzw. des Controllers.
On-time-in-full (OTIF)
OTIF beschreibt die Anzahl makelloser Bestellungen bei einem Lieferanten im Verhältnis zur gesamten Anzahl der Bestellungen bei diesem Lieferanten. Dieser KPI beeinflusst die Qualität und Performance der eignen Produktion maßgeblich und ist zudem eine wichtige Kennzahl für erfolgreiches Lieferantenmanagement.
BEISPIEL
Soll
12 makellose Bestellungen
Ist
10 makellose Bestellungen
1 Bestellung, die zu spät kam
1 Bestellung, mit fehlerhaften Teilen
Berechnung des OTIF (OTIF = Anzahl makelloser Bestellungen / Anzahl aller Bestellungen)
OTIF = (10 / 12) x 100 = 83,33 %
Lagerumschlagshäufigkeit
Die Lagerumschlagshäufigkeit ist eine Kennzahl mit dem Fokus auf die Effizienz Ihres Lagers. Das Ziel liegt darin, einen möglichst hohen Durchlauf der Waren innerhalb einer definierten Zeitspanne zu erreichen. Durch die Reduktion von Beständen und Lagerflächen profitiert Ihr Unternehmen und kann zuvor gebundenes Kapital für neue Investitionen oder Projekte nutzen.
First Pass Yield (FPY)
Die Kennzahl "First Pass Yield" gibt im Allgemeinen die Qualität eines Prozesses an und beschreibt die "Erstausbeute", d.h. die Anzahl an Teilen, die bereits in einem ersten Durchlauf ohne Fehler oder Nacharbeit hergestellt wurden (= Soll-Zustand des Produktionscontrollings).
Häufig setzt sich der First Pass Yield als Ergebnis mehrerer Fertigungsstufen zusammen. Dabei werden die jeweiligen Prozentsätze miteinander multipliziert, um den gesamten First Pass Yield zu ermitteln.
